Wer am vergangenen Freitag (25.04.2025) zum Breitensportwochenende nach Garitz reisen wollte, brauchte Geduld. Etwa verdreifacht hatte sich die übliche Anreisezeit aus Dessau wegen einer Autobahnsperrung und des Stau-Umgehungsverkehrs. Doch wer diese Geduld aufbringen konnte – und früh genug gestartet war -, konnte sich in kleiner, aber geselliger Runde schon einmal unter fachkundiger Anleitung von Trainer Ingo Berger mit bekannten Tänzen für den Samstag eintanzen und bei wieder einmal großartiger Verköstigung durch den Landgasthof, der uns immer wieder herzlich aufnimmt und versorgt (danke!), stärken. Das war auch nötig, denn Ingo hatte zwar dem vielfachen Wunsch der Breitensportler entsprochen und ein ruhiges Programm für den Haupttag vorbereitet. Wer aber glaubte, sich dabei ausruhen zu können, hatte weit gefehlt! Das Augenzwinkern des Trainers bei der Ankündigung, für den Standardtanz bräuchte es Erfahrung und Grundlagenwissen, worüber erst C-, noch nicht aber D-Klasse-Paare, aber selbstverständlich wir Breitensportler verfügen, war Warnung genug, um die kommenden Stunden durchaus konzentriert anzugehen.

Zunächst zurückversetzt in Jugend und Tanzschulzeiten näherten wir (etwa dreißig Tanzpaare) uns im Zeitraffertempo über Marsch-Foxtrott und Foxtrott dem Ziel des Samstag-Vormittags: dem Slow Foxtrott. Federschritt und Pendel verlangten uns trotz ganz viel “slow” alles ab, aber zum Mittagessen hatte nun jeder eine Ahnung von dem, was sonst nur die fortgeschrittenen Turnierpaare aufs Parkett bringen – nicht zuletzt Dank Michelle Poniedzialeks tatkräftiger und geduldiger Unterstützung. Der große Applaus für dich, liebe Michelle, war absolut berechtigt!
Gestärkt und von der Sonne verwöhnt ging es am Nachmittag in die Rumba. Nach einer Technik-Einheit war nach Kaffee und Kuchen “durchdrehen” angesagt. Jedenfalls für die Damen. Eine schöne Ergänzung aller bereits getanzten Choreografien bot der Baustein, den Michelle und Ingo uns nicht nur präsentierten, sondern dann auch von uns forderten. Besondere Herausforderung:

Drehwurmgarantie! Aber wer die Wiederholungen trotzdem meisterte, konnte schon am Abend ausprobieren, wie es ist, zu DJ-Musik auszuscheren, vom Partner zurückgeholt zu werden, um gemeinsam eine neue Richtung einzuschlagen, und – durchzudrehen. Da stand nämlich die große Tanzparty an. Doch wir durften unseren Füßen zunächst Pause gönnen. Denn erst konnten wir uns am Breitensport-Buffet stärken, das unser Grillmaster René noch mit Wurst und Buletten ergänzte. Auch hierfür ein besonderes Danke!





Und dann durften wir endlich das tun, was sich einige insgeheim für den gesamten Samstag gewünscht hatten: sitzen bleiben und zuschauen! Unsere Turnierpaare zeigten leichtfüßig und taktsicher ihr Können. Auch wenn wir nun beim Slow Foxtrott mitreden können – einen kleinen Unterschied konnte der eine oder andere kritische Betrachter in der Ausführung dann doch erkennen. Und auch das weitere Standard- und Lateinprogramm unserer Nachwuchs- bis Masters-Tänzer ließ uns staunen. Danke, dass ihr uns immer wieder zeigt, was möglich ist!







Und doch: auch wenn wir es uns manchmal wünschen – nur sitzen bleiben und zuschauen ist dann doch nichts für uns Hobby-Tänzer! Bis in die Nacht wurde die Tanzfläche immer wieder erobert, bis auch das letzte Tanzpaar – vorerst – genug hatte.
Ganz genug war es natürlich noch nicht. Denn zum Wochenende gehört auch noch der Sonntag. Am Vormittag wurde noch einmal geübt, rekapituliert, diskutiert, sich Mut zugesprochen, versichert, dass sich in den kommenden Trainingsstunden noch Zeit finden wird zum Wiederholen und Feinschleifen – und einfach getanzt!
Schön war´s!
Mit müden Füßen und schönen Erinnerungen ging es dann wieder für alle in den Alltag. – Und es beginnt nun die Zeit der Spekulationen: Was wird sich Ingo für das nächste Mal überlegen? Denn ein nächstes Mal muss es unbedingt geben!
(Text: Ana Bischoff, Bilder und Bearbeitung: Holger Durst)